- Puebla
- Puẹbla,1) amtlich Puebla de Zaragoza [- sara'gɔsa], Hauptstadt des Bundesstaates Puebla, Mexiko, am Río Atoyac, 2 160 m über dem Meeresspiegel im Becken von Puebla-Tlaxcala, 1,122 Mio. Einwohner; Erzbischofssitz; zwei Universitäten, Museen, Biblioteca Palafoxiana u. a. Bibliotheken; Industriezentrum, mit Automobilbau (VW de México), Textil-, Schuh-, Glas-, keramische, Holz-, Papier-, Zigaretten-, Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Zementfabrik; Verkehrsknotenpunkt, Flugplatz.Die Innenstadt (UNESCO—Weltkulturerbe) hat zum Teil ihren kolonialzeitlichen Charakter bewahrt mit Kirchen- und Hausfassaden aus roten Ziegeln und bunten Azulejos, die nach spanischem Vorbild bereits seit Mitte des 16. Jahrhunderts in Puebla hergestellt wurden. Kathedrale (1575-1649); San Francisco (Franziskanerklosterkirche, 1551; Klostergebäude 1531; Fassade 1743-67); Santo Domingo (geweiht 1611; Rosenkranzkapelle, 1690); La Compañía (Jesuitenkirche, 1767 geweiht); Palais, u. a. die Casa del Alfeñique (18. Jahrhundert; heute Staatsmuseum) und die Casa del Dean (1588).Puebla, 1531 von Spaniern als Puebla de los Ángeles [- 'aȖxeles] gegründet, war vorübergehend Hauptstadt der Republik, 1862-63 Mittelpunkt des Widerstandes gegen das Expeditionsheer Napoleons III.2) Bundesstaat in Zentralmexiko, 34 251 km2, (2000) 5,07 Mio. Einwohner. Kerngebiet ist das in die Cordillera Neovolcánica eingelagerte, vom Popocatépetl, Ixtaccíhuatl, Citlaltépetl und der Malinche überragte Becken von Puebla-Tlaxcala. Nach Süden erstreckt sich Puebla bis in die Senke des Río Balsas, nach Nordosten über die Sierra Madre Oriental bis auf die Abdachung zur Golfküstenebene. Landwirtschaftliche Erzeugnisse sind u. a. Kartoffeln, Getreide, Obst, Gemüse, Agaven (zur Gewinnung von Pulque), Kaffee, Zuckerrohr. Außerhalb der Hauptstadt Puebla gibt es v. a. Betriebe der Nahrungsmittel- und Textilindustrie.Das Mexiko-Projekt der Dt. Forschungsgemeinschaft. Eine dt.-mexikan. interdisziplinäre Regionalforschung im Becken von P.-Tlaxcala, hg. v. W. Lauer, auf zahlr. Bde. ber. (1968 ff.).
Universal-Lexikon. 2012.